Die fünf Gebote für Senioren
Autorin: Helga Frenzel
- Das erste Gebot
- Ihr sollt nicht immer von Krankheiten reden!
- Irgendwas plagt heut’ doch Jeden.
- Ein bisschen Rheuma, ein schlechtes Gehör’,
- verschlissene Knochen, das Gehen fällt schwer.
- Der Kreislauf wird träger und schlechter das Sehen,
- so wie einst kann keiner mehr tanzen gehen.
- Trotzdem ist das Leben immer noch schön,
- man muss nur die kleinen Dinge seh’n.
- So wie die Schneeglöckchen tapfer steh’n,
- die Kinder sich beim Spielen dreh’n,
- Osterglocken heraus sich schieben,
- die Sträucher sich schmücken mit neuen Trieben.
- Und über allem lacht die Sonne,
- Freunde, das Leben ist doch eine Wonne.
- Das zweite Gebot
- Ihr sollt mit eurer Rente nicht sparen!
- Ihr habt sie er schuftet in vielen Jahren.
- Jetzt gönnt euch noch was Schönes vom Leben,
- nicht alles sollt ihr den Enkeln geben.
- Ihr habt nach dem Krieg mit Null angefangen,
- so ist es den Jungen noch nie ergangen.
- Und stets ins gemachte Bett sich zu legen,
- ist nicht so unbedingt ein Segen.
- Haut auf die Pauke und macht es euch schön,
- wer weiß wie die nächsten Tage ausseh’n.
- Doch noch lacht über allem die Sonne,
- Freunde,das Leben ist doch eine Wonne.
- Das dritte Gebot
- Ihr sollt Euch getrost in der Welt um sehen,
- nicht nur in den nahen Stadtgarten gehen.
- Fahrt ins Gebirge, oder auch an die See,
- gönnt euch die Sonne, das Wasser, den Schnee.
- Es treibt euch niemand, jetzt habt ihr Zeit,
- die Welt ist so schön und herrlich weit.
- Dann erfreut jeden wieder die heimische Sonne,
- Freunde, das Leben ist doch eine Wonne.
- Das vierte Gebot
- Niemals sollt ihr resignieren,
- und vom Gerede der Leute nicht irritieren.
- Seid ihr noch zusammen, ein älteres Paar,
- seid dankbar dafür, es ist wunderbar.
- Einsamkeit kann oft schrecklich sein,
- sucht die Gesellschaft, bleibt nicht allein.
- Gebt Wärme, genießt die Gemütlichkeit,
- vor allem auch die Zärtlichkeit.
- Es gibt gar nichts schöneres unter der Sonne,
- Freunde, das Leben ist doch eine Wonne.
- Das fünfte Gebot
- Eure Hände sollt nicht in den Schoß ihr legen.
- Wo wie ihr noch könnt, Geist und Glieder bewegen.
- Geht schwimmen und wandern, macht Gymnastik und Tanz,
- dann bleibt ihr fit und schenkt euch Glanz.
- Bei Diskussionen spitzt das Ohr.
- Sprecht mit den Jungen, so lernt ihr dazu,
- denn der Geist braucht Bewegung und nicht die Ruh’.
- So steht ihr noch lange und frisch in der Sonne,
- Freunde, das Leben ist doch eine Wonne.